Es ist vollbracht: Am 28. Spieltag und damit zwei Wochen vor Saisonende haben die Panitzsch/Borsdorfer den Klassenerhalt perfekt gemacht. Mit einem 4:0-Auswärtssieg in Liebertwolkwitz und nach zuletzt nur einem Zähler aus vier Spielen, wurden letzte Zweifel ausgeräumt, so dass „der etwas andere Dorfverein“ auch 2024/2025 in der Landesklasse dabei sein wird.
Im vermeintlich schwereren, zweiten Jahr nach dem Aufstieg hat die Wedemann-Truppe zahlreicher Widrigkeiten über die komplette Spielzeit getrotzt und schlussendlich verdientermaßen erneut die Klasse gehalten. Nach einem desaströsen Saisonstart, als nach drei Niederlagen mit einem Torverhältnis von 2:13 die rote Laterne am Waldkater baumelte, hat sich das Team kontinuierlich gesteigert und letztlich mindestens sechs Mannschaften hinter sich gelassen.
Mit nunmehr 38 Punkten hat man jetzt schon einen mehr geholt als in der letztjährigen Landesklasse-Premierensaison und kann somit durchaus stolz auf das Geleistete sein.
Die Partie am Freitagabend in Liebertwolkwitz wurde nach der Heimpleite eine Woche zuvor intern als absolutes Endspiel ausgerufen. Ein Sieg beim Herbstmeister und aktuellen Tabellenvierten, für den es quasi um nichts mehr ging, sollte unter allen Umständen her. Zudem wollte man den Ligaverbleib unbedingt aus eigener Kraft perfekt machen.
Trotz erneut zahlreicher, fehlender Akteure zeigten die, die waren von der ersten Minute an vollen Einsatz und die absolute Bereitschaft, die Sache an diesem Abend glatt zu ziehen. Deutlich offensiver als zuletzt, setzte man die Hausherren sofort unter Druck und erzwang direkt einige gute Aktionen. Allerdings waren auch die Wolkser im Umschaltspiel hellwach und hatten ebenfalls gleich zwei gute Gelegenheiten.
Nach gut einer Viertelstunde belohnten sich die Gäste dann allerdings für ihre couragierte Anfangsphase. Scheiterte Kapitän Marco Weichert nach Weber-Flanke noch per Kopf an SVL-Keeper Sowade, so brachte der anschließende Eckball dann den gewünschten Erfolg. Zunächst abgewehrt, brachte Justin Stelzner die Kugel umgehend Richtung zweiten Pfosten zurück, an dem Collin Weber goldrichtig stand und zur Führung einnicken konnte (16.).
Die Hausherren hatten fortan deutlich mehr Ballbesitz und kamen immer besser in die Partie. Die Wedemänner wurden dagegen zu passiv und ließen sich zu weit in die eigene Hälfte drücken. Immer wieder galt es brenzlige Situationen zu entschärfen. Mit dem nötigen Glück sowie einem sicheren Benny Uhlmann zwischen den Pfosten kam man schließlich ungeschoren und mit der knappen Führung in die Halbzeitpause.
Auch nach Wiederbeginn drückten die Gastgeber zunächst mächtig aufs Gaspedal. Die PaBo-Kicker waren allerdings weiterhin hellwach und konnten so die Angriffsbemühungen des SVL immer wieder entscheidend entschärfen.
Die sich bietenden Räume wurden mit fortlaufender Spielzeit natürlich immer größer und als nach rund einer Stunde Spielzeit Tristan Hanschmann nach Zuspiel von Colin Weber im Eins-gegen-Eins seinem Gegenspieler entwischte, konnten die Gäste ein zweites Mal jubeln. Vor Sowade behielt er die Nerven und sorgte per Flachschuss fürs erlösende 2:0 aus Panitzscher Sicht (62.). Dass die Wolkser wenig später einen relativ deutlichen Strafstoß nicht bekamen, soll hier nicht unerwähnt bleiben.
Als der eingewechselte Kevin Hertwig zehn Minuten vorm Ende ein Missverständnis der SVL-Defensive mit dem dritten Gästetreffer bestrafte, war der Drops dann allerdings auch endgültig gelutscht (80.). Mit seinem zweiten Treffer nach weitem Uhlmann-Abschlag setzte er in der Schlussminute per strammen Schuss ins lange Eck gar noch einen drauf (90.), so dass der blau-gelbe Jubelsturm kurz darauf endlich losbrechen konnte.
Ein großer Dank geht an die wieder einmal zahlreich mitgereiste Anhängerschaft, welche die Mannschaft auch in Liebertwolkwitz wieder großartig unterstützte 💙🔥💛
An die verbleibenden beiden Spiele zu Hause gegen Lipsia Eutritzsch (Samstag, 08.06., 15 Uhr) sowie in Borna (Sonntag, 16.06., 15 Uhr), kann die Wedemann-Elf nun völlig befreit und ohne Druck heran gehen – wenngleich die 40-Punkte-Marke natürlich gerne noch fallen darf.
PaBo: Uhlmann – F. Hertwig (74. K. Hertwig), Fischer, Pohl, Hiller (59. Keine) – Remler – Justin Stelzner (60. Helbig), Weber (83. Beckert), Weichert (C), Herrmann (74. Werner) – Hanschmann
Tore: 0:1 Weber (16.), 0:2 Hanschmann (62.), 0:3 K. Hertwig (80.), 0:4 K. Hertwig (90.)
Schiedsrichter: Paul Ritz
Assistenten: Florian Wedhorn, Heiko Prang
Zuschauer: 99