Und sie können es doch: Nachdem die Wedemann-Elf in den vergangenen Jahren stets das Nachsehen hatte, gelang am vergangenen Sonntagnachmittag endlich der erste Sieg gegen die Reserve der BSG Chemie Leipzig. In der bisherigen Amtszeit von PaBo-Chefcoach Thomas Wedemann (seit anno 2017) gab es bis zum Sonntag sechs Vergleiche mit den Chemikern. Einem mickrigen Remis standen bislang fünf teils saftige sowie schmerzliche (Stadtpokalfinale 2022, 1:2 n.V.) Niederlagen gegenüber.
Umso erfreulicher, dass dieser Bock endlich umgestoßen werden konnte. Auf dem nebligen Kunstrasenplatz hinterm Norddamm des Alfred-Kunze-Sportparks behielten die Wedemänner diesmal den Durchblick, legten eine männliche Vorstellung aufs Geläuf und fuhren letztlich clever und ganz bestimmt nicht unverdient einen 2:0-Auswärtserfolg ein.
Mit nun 17 Punkten ging es auf Tabellenplatz sieben nach oben. Zum ersten Abstiegsplatz, den weiterhin die Gastgeber belegen, konnte ein sattes Acht-Punkte-Polster angelegt werden.
Die Grün-Weißen kamen zunächst deutlich griffiger in die Partie. Hohes Pressing sowie gefährliche Diagonalbälle sorgten in der Anfangsphase immer wieder für Unruhe in der Panitzsch/Borsdorfer Hälfte. Einem sattelfesten Benny Uhlmann zwischen den Pfosten war es zu verdanken, dass dabei nichts Zählbares heraussprang.
Nach knapp einer Viertelstunde gingen dann allerdings plötzlich die Blau-Gelben in Führung. Einen zunächst abgewehrten Versuch schlenzte Collin Weber von der Strafraumgrenze sehenswert unter Mithilfe des Querbalkens in den Winkel (14.).
Fortan bissen sich die Gäste nach und nach besser rein und wählten dabei auch endlich die richtigen Mittel an diesem Tag. Mit der Einwechslung von Karl Remler für den früh verwarnten Florian Helbig, hatte man den hohen Bällen der Hausherren auch körperlich deutlich mehr entgegenzusetzen.
Auch im Vorwärtsgang wurde man nun ein ums andere Mal gefährlich. Nachdem Marco Weichert eine Eingabe von Kevin Hertwig noch knapp verpasste, führte dann der anschließende Eckball zum zweiten PaBo-Treffer. Schlitzohr Collin Weber überraschte BSG-Keeper Dähne, zog den ruhenden Ball aufs lange Eck und über Dähne hinweg zum 2:0 in die Maschen (34.).
Mit dieser Zwei-Tore-Führung machten sich die Gäste nach Pausenpfiff auf den Weg in die Umkleidekabinen. Heimelf und Schiedsrichtergespann verzichteten auf den Fußmarsch und warteten im Nebel auf den Wiederbeginn.
Beide Teams neutralisierten sich weitestgehend, so dass in Halbzeit zwei gefährliche Torraumszenen auf beiden Seiten die Ausnahme blieben. Die Heimelf hatte zwar weiterhin etwas mehr Ballbesitz zu verzeichnen, die Angriffsbemühungen blieben allerdings weiterhin überschaubar. Auch die Panitzsch/Borsdorfer besaßen nach Ballgewinn die ein oder andere Konterchance, spielten diese jedoch meist ebenfalls unsauber zu Ende.
In Minute 72 ergab sich nach Foulspiel im Strafraum plötzlich die Gelegenheit zum Anschlusstreffer für die Chemiker. Benny Uhlmann tauchte allerdings ins richtige Eck ab und konnte den Elfmeter von Peters erfolgreich entschärfen.
Ein hoher Ball nach dem anderen segelte in der Schlussphase gen PaBo-Gehäuse. Doch der aufmerksamen Defensivarbeit sowie weiterhin vornehmlich einem bärenstarken Karl Remler war an diesem Tag damit nicht beizukommen. Clever brachten die Wedemänner das Resultat ins Ziel und machten nicht zuletzt dem Auswärtsfluch ihres Präsidenten endlich mal ein Ende. So kann’s weiter gehen.
Die Partie gegen Sachsenliga-Absteiger Kickers 94 Markkleeberg macht am kommenden Samstag (14 Uhr) den Auftakt zu den “Spitzenteam-Wochen“ für die Wedemänner. Nach dem aktuellen Tabellenvierten geht’s danach zum Tabellenführer nach Liebertwolkwitz, bevor zum letzten Heimspiel in 2024 der Meißner SV seine Visitenkarte am Waldkater abgeben wird. Anspruchsvolle wie auch durchaus richtungsweisende Duelle, die allerdings positiv und optimistisch angegangen werden dürfen!
PaBo: Uhlmann – Helbig (24. Remler), Julian Stelzner, O. Schäfer, Pohl (90.+1 Hiller) – Maudrich – Kaiser, Weber (56. Aps), Hanschmann, K. Hertwig (85. Krajczy) – Weichert (C) (70. Rau)
Tore: 0:1 Weber (14.), 0:2 Weber (34.)
Schiedsrichter: Bodo Fritz
Assistenten: Florian Wedhorn, Matthias Clement
Zuschauer: 65