Der SV Panitzsch/Borsdorf hat es erneut verpasst, einen vorentscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Eine Woche nach der Heimniederlage gegen Roter Stern hatte man beim ESV Delitzsch quasi den zweiten Matchball, um auf beruhigende 37 Punkte zu stellen.
Das dies nicht gelang und man nun in den folgenden Duellen gegen die Topteams der Liga unter Zugzwang steht, hatte man sich mal wieder selbst zuzuschreiben. Doch alles Jammern hilft nichts, zumal man sich speziell in der Rückrunde gegen diese Mannschaften meist deutlich besser präsentierte.
Die erste Halbzeit im Stadion der Eisenbahner war dabei eine der schlechtesten der bisherigen Saison. Spielerisch brachte man gar nichts auf die Kette, defensiv war man extrem anfällig. Die Heimelf riss zwar ebenfalls keine Bäume aus, war allerdings deutlich präsenter und kontrollierte die Partie mit einfachen Mitteln. Besonders über die schnellen Kaselowsky und Gebhardt ging immer wieder die Post ab.
Wirklich zwingend wurde es dabei jedoch zunächst nicht. Vielmehr hatten die Gäste nach einem Angriff über rechts eine gute Gelegenheit. Nach prima Eingabe von Justin Stelzner donnerte Adrian Herrmann die Kugel aus spitzem Winkel leider nur an den Pfosten.
Kurz vor der Pause machten sich dann die Gastgeber nochmal auf in Richtung PaBo-Gehäuse. Wieder war es Kaselowsky, der diesmal nur regelwidrig von Karl Remler gestoppt werden konnte. Rast drosch den folgenden Strafstoß humorlos in die Mitte zur durchaus nicht unverdienten Delitzscher Halbzeitführung (44.).
Die Wedemann-Elf stellte zur Pause um und war fortan deutlich griffiger unterwegs. Man ließ die Heimelf kaum noch aus deren Hälfte und kam nach einer Stunde Spielzeit folgerichtig zum Ausgleichstreffer. Einen abgewehrten Ball nahm Marco Weichert rund 18 Meter vorm gegnerischen Kasten runter und beförderte diesen per Flachschuss zum 1:1 ins linke Eck (60.).
Die Gäste blieben am Drücker und drängten auf den zweiten Treffer. Erneut war es der PaBo-Kapitän, der keine zehn Minuten nach dem Ausgleich die große Möglichkeit zur Führung hatte. Der wieder genesene Tony Kaiser behielt im Sechzehner den Überblick und legte mit dem Rücken zum Tor auf Marco Weichert zurück. Dieser ließ an der Strafraumkante zwei Gegenspieler ins Leere rutschen und visierte das linke Eck an. Leider prallte das Leder vom Querbalken zurück ins Feld, beim direkt anschließenden Versuch warfen sich gleich mehrere ESV-Akteure erfolgreich in die Bahn.
Ein weiterer Versuch mit links konnte im Nachfassen vom ESV-Keeper entschärft werden. Auch Tony Kaiser hatte kurz darauf zweimal kein Glück, als erst seine Direktabnahme nach toller Eingabe von Adrian Herrmann am Kasten vorbei zischte und wenig später Delitzsch-Schlussmann Schulze einen Freistoß noch aus dem Eck kratzte.
In den verbleibenden rund 15 Minuten agierten die Wedemänner dann allerdings wieder zu passiv und ließen damit die Hausherren nochmal besser ins Spiel kommen. Dies rächte sich tatsächlich kurz vor Schluss, als Gebhardt nach einer Fehlerkette und Durcheinander im Strafraum plötzlich allein vor Benny Uhlmann auftauchte und diesem aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ (87.).
Die Heimelf brachte diesen Vorsprung letztlich über die Ziellinie und hat ihrerseits nun wieder Sichtweite zum rettenden Ufer. Die Panitzsch/Borsdorfer profitierten derweil von den durchweg erfreulichen Ergebnissen der unmittelbaren Konkurrenz, so dass das Polster nach unten nach wie vor sechs Punkte dick ist.
Mit dem (Nachhol-) Bonusspiel am kommenden Mittwoch zu Hause gegen Tapfer Leipzig gibt es zudem die Möglichkeit, dahingehend noch etwas drauf zu packen. Dass dies alles andere als einfach werden wird ist sonnenklar. Allerdings musste in Panitzsch schon die ein oder andere Spitzenmannschaft unverhofft Punkte liegen lassen…
Anpfiff am Waldkater ist 19 Uhr.
PaBo: Uhlmann – Remler, Pohl, Fischer – F. Hertwig (84. K. Hertwig), Beckert (58. Krajczy), Weichert (C), Hanschmann, Herrmann – Justin Stelzner (84. Helbig), Kaiser
Tore: 1:0 Rast (44., FE), 1:1 Weichert (60.), 2:1 Gebhardt (87.)
Schiedsrichter: k. A.
Assistenten: k. A.
Zuschauer: 72