Doch eins gleich zu Beginn, diesmal sprach niemand von Absicht oder übertriebener Härte, sondern es war ein normaler Luftkampf bei dem am Ende unser Ritsch eine dicke Beule davontrug, der Verteidiger der SG Seehausen aber mit einer blutenden Kopfwunde behandelt, ausgewechselt und dann medizinisch versorgt werden musste. Solche Dinge passieren leider manchmal und so wurde die Aktion von allen Seiten auch eingeordnet.
Das Spiel war für beide Mannschaften vor dem Anstoß mit gemischten Gefühlen verbunden, denn die schwere Verletzung die zum Abbruch der ersten Partie geführte hatte, schwebte über diesem Wiederholungsspiel. Doch beide Mannschaften machten das über die gesamte Spielzeit fair und sportlich. So muss das sein!
Die ersten zehn Minuten gehörten uns und wir versuchten aus der sicheren Abwehr heraus unser Spiel aufzuziehen. Leider unterlief unser neu formierten Innenverteidigung in der 14. Minute ein folgenschweres Unter-dem-Ball-Durchspringen und der schnelle Stürmer des Gäste verwandelte zum 0:1. Nur 6 Minuten später konnte ein Ball nicht richtig geklärt werden und ein Spieler der SG Seehausen schob überlegt von der Strafraumgrenze flach aus der zweiten Reihe ein (20.Minute). Prädikat überlegt und unhaltbar. Von dieser kalten Dusche erholten wir uns nicht sofort und nach vorne gelang in diesem Spielabschnitt nicht mehr viel. Das 0:3 in der 35.Minute war dann der Genickbruch. Wenn der Torwart einen Fehler macht, wird es fast immer ein Tor und so auch in dieser Aktion. Doch wenn man an die letzten Wochen zurückdenkt, war es genau dieser Torwart der uns mit seinen tollen Paraden oft im Spiel hielt. Also Kopf hoch und niemand macht ein Vorwurf.
Nach der Pause wollte man mit Kampf und Leidenschaft nicht so blutleer wie in der ersten Halbzeit spielen, wurde aber in der 47. Minute eiskalt ausgekontert und es stand 0:4. Die Köpfe blieben aber oben und wir erarbeiteten uns in der Folge eine Reihe von Chancen, aber entweder war es Pech, Latte oder der Gegner der den Treffer verhinderte. In der 79. Minute dann durch Tim mit einem klasse verwandelten Freistoß zumindest der Ehrentreffer. Nach dem Spiel wurde durch den Ältestenrat unter Zuhilfenahme des gesamten Erinnerungsvermögen festgestellt, dass es sich dabei um Tim´s ersten Treffer im Herrenbereich handelt. Die daraus resultierenden Folgen wurden freundlich aber bestimmt kurz und klar übermittelt.
Fazit: 1.Halbzeit schlecht, 2.Halbzeit gut gekämpft und teilweise sogar Fussball gespielt. Der Gegner macht aus gefühlt 5 Chancen 4 Tore und wir aus 8 Chancen 1 Tor. Man braucht dafür nicht Tim´s Mathematik Leistungskurs um zu erkennen, dass dies am Ende zu einer deutlichen Niederlage führt, die zu hoch ausfiel und unter anderem Umständen auch anders ausgehen kann. Viele Hätte, Wäre und Wenns nützen am Ende aber nichts, da zählen nur die Punkte in der Tabelle. Kopf hoch und auf der zweiten Halbzeit aufbauen und endlich punkten. Klingt nach Durchhalteparolen, ist aber die Überzeugung des Autors. Und der ist immerhin Mitglied im Ältestenrat.